Fragen und Antworten zu Bisphenol A
Covestro ist ein führender Hersteller von Polycarbonat, einem Hochleistungskunststoff mit einer einzigartigen Kombination von Eigenschaften: geringes Gewicht, Transparenz, Haltbarkeit, Bruchfestigkeit und Beständigkeit gegen Hitze und Chemikalien. Polycarbonat, Polycarbonat-Mischungen und Polycarbonat-Folien von Covestro werden unter anderem in Gesundheits- und Sicherheitsanwendungen sowie in der Automobil-, Bau- und Elektronikbranche eingesetzt.
Der wichtigste Baustein der Polycarbonatsynthese ist eine Chemikalie namens Bisphenol A (BPA). Diese wird seit Jahrzehnten gründlich untersucht und sicher eingesetzt.
Covestro bekennt sich zur Chemikaliensicherheit und ist davon überzeugt, dass Polycarbonat, das aus BPA hergestellt wird, für die vorgesehenen Anwendungsbereiche sicher ist. Covestro engagiert sich in regulatorischen Prozesse und unterstützt Regulierungen, die auf einem wissenschaftlichen Ansatz basieren und alle verfügbaren, zuverlässigen und relevanten Erkenntnisse umfassen.
Umfassende Informationen zu BPA einschließlich Risiken und Verwendungen bietet die globale Polycarbonat/BPA-Gruppe hier.
Fragen und Antworten zu Bisphenol A
Was ist Bisphenol A?
Bisphenol A, auch allgemein als BPA bezeichnet, ist eine organische Chemikalie, die aus Aceton und Phenol hergestellt wird. Es ist ein wesentlicher Baustein (oder Monomer) für Hochleistungspolymere wie Polycarbonat und Epoxidharze.
Wie setzt Covestro BPA ein?
Bei Covestro wird BPA als Baustein zur Herstellung von Polycarbonat-Kunststoff verwendet. Polycarbonat wird oft wegen seiner einzigartigen Kombination von Eigenschaften wie Klarheit, Haltbarkeit, mechanischer Festigkeit, Schlagfestigkeit und Hitzebeständigkeit gewählt, die für viele Anwendungen unerlässlich sind. Es gibt zahlreiche Endanwendungen von Polycarbonat auf BPA-Basis, die von Autoscheinwerfern über Gehäuse für elektrische Geräte bis hin zu zahlreichen Produkten im medizinischen Bereich reichen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Gibt es Alternativen zu BPA in Polycarbonaten?
BPA-basiertes Polycarbonat bietet eine einzigartige Kombination aus technischen Eigenschaften wie Transparenz, Haltbarkeit, geringem Gewicht, mechanischer Festigkeit und Hitzebeständigkeit, die für viele seiner Anwendungen entscheidend sind. Dies macht es schwierig, Polycarbonat zu ersetzen. Ein Polymer mit einem anderen Baustein als BPA wäre ein anderes Material mit einem anderen Eigenschaftsprofil und besäße nicht die gleichen Qualitäten.
Warum wird BPA diskutiert?
Es gibt eine anhaltende Debatte und öffentliche Besorgnis über die angeblichen Auswirkungen niedriger BPA-Dosen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt, hauptsächlich im Zusammenhang mit einer angeblichen hormonellen Aktivität. In jüngster Zeit sind Fragen zu möglichen schädlichen Auswirkungen auf das Immunsystem hinzugekommen.
Im Mittelpunkt dieser Debatte steht eine grundsätzliche wissenschaftliche Kontroverse über die Existenz sogenannter Niedrigdosiseffekte und "nicht-monotoner Dosiswirkungen" (NMDR).
Wie und mit welchen Ergebnissen wird die chemische Sicherheit von BPA bewertet?
Die zuständigen Zulassungsbehörden haben wiederholt die Sicherheit von BPA und die mit seiner Verwendung verbundenen Risiken bewertet.
Es wurde festgestellt, dass BPA leicht biologisch abbaubar und nicht bioakkumulierend ist. Bei oraler Einnahme wird BPA schnell zu einer inaktiven Form verstoffwechselt und anschließend mit einer Halbwertszeit von wenigen Stunden ausgeschieden.
Hochwertige (richtlinienkonforme) Studien bestätigen, dass BPA:
- geringe akute Toxizität für alle für die menschliche Gesundheit relevanten Expositionswege (oral, dermal, inhalativ) zeigt
- auf das Körpergewicht, die Leber und/oder die Nieren nur bei hohen oralen Dosen wirkt, die mit der Aufnahme aus der Nahrung oder dem Konsum nicht erreicht werden können
- keine Schädigung der Fortpflanzung und Entwicklung bei einer realistischen, für den Menschen relevanten verursacht
- kein mutagenes oder genotoxisches Potenzial hat
- keinen Krebs verursacht
Dennoch wurde BPA in der EU im Rahmen der europäischen Chemikalienverordnung REACh als (sehr besorgniserregender) Stoff (SVHC) eingestuft. Diese Einstufung basiert jedoch ausschließlich auf den inhärenten Eigenschaften des Stoffes und berücksichtigt nicht den realistischen täglichen Gebrauch, die reale Exposition und das jeweilige Risikopotenzial.
Was ist die Besorgnis über BPA in Lebensmittelkontaktmaterialien?
Menschen sind geringen BPA-Konzentrationen ausgesetzt, da sehr geringe Mengen des wenigen BPA, das nicht vollständig in Polycarbonat umgewandelt wurde, etwa aus Lebensmittelverpackungsmaterial in Lebensmittel oder Getränke übergehen können.
Wird BPA zu Recht als Zusatzstoff angesehen?
BPA ist kein Zusatzstoff (Additiv). Es handelt sich um ein Monomer, d.h. ein relativ kleines Molekül, das als Baustein zur Herstellung von Polycarbonat dient. Während der Polymerisation – bei der sich mehrere Monomere chemisch verbinden, um ein viel größeres kettenförmiges oder Netzwerkmolekül zu erzeugen, das als Polymer bezeichnet wird – wird BPA chemisch vollständig in die Polymerstruktur des Kunststoffs Polycarbonat umgewandelt, so dass nur Spuren von nicht umgesetztem BPA übrig bleiben.
Wird BPA zu Recht als endokriner Disruptor behandelt?
BPA weist eine schwache endokrine Aktivität auf, die um Größenordnungen geringer ist als die von natürlichen Hormonen. Der Stoff wurde in der EU aufgrund seiner endokrin wirksamen Eigenschaften in einer auf der abstrakten Gefahr basierenden Bewertung als (sehr besorgniserregender) Stoff (SVHC) eingestuft. Bei realer Exposition beim Menschen ist es sehr unwahrscheinlich, dass BPA schädliche Wirkungen zeigt, insbesondere auch keine endokrinen schädlichen Wirkungen.
Wie steht Covestro zur Sicherheit von BPA in Bezug auf Verbraucher?
Als Vorreiter in der Responsible-Care-Initiative® der chemischen Industrie nimmt Covestro alle Bedenken hinsichtlich der Sicherheit seiner Produkte sehr ernst und verfolgt aufmerksam die wissenschaftlichen Diskussionen über BPA, das seit Jahrzehnten streng untersucht und sicher verwendet wird.
Bewertungen zu BPA, die von Zulassungsbehörden (z. B. aus den USA, Korea, Japan und Kanada) vorgenommen wurden, sowie das umfangreiche Wissen und die Expertise der eigenen Wissenschaftler bestärken Covestro in der Überzeugung, dass es derzeit keine vernünftige wissenschaftliche Grundlage für Gesundheits- oder Sicherheitsbedenken hinsichtlich der Verwendung von BPA-basiertem Polycarbonat in den dafür vorgesehenen Verbraucheranwendungen gibt.
Was unternimmt Covestro, um die Sicherheit von Polycarbonat-Produkten zu gewährleisten?
Covestro hat sich zum Ziel gesetzt, eine führende Rolle in den Bereichen Produktverantwortung und nachhaltige Entwicklung zu übernehmen. Ziel ist es, sicherzustellen, dass Produkte in jeder Phase des Lebenszyklus sicher und umweltschonend gehandhabt werden.
Covestro erreicht dieses Ziel durch jahrelange Expertise und Know-how bei der sicheren Herstellung und Handhabung von Chemikalien. Das Unternehmen setzt die Entwicklung und den Umgang mit BPA-basiertem Polycarbonat im Rahmen der Kernprinzipien und Verpflichtungen der Responsible Care® Global Charter der chemischen Industrie fort. Diese Charta fördert die gemeinsame Vision zur Verbesserung der Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsleistung (EHS&S) der Prozesse, Abläufe und Produkte der chemischen Industrie. Hier finden Sie weitere Informationen.
Neben den Branchenverbänden, denen das Unternehmen angehört, wird Covestro auch weiterhin aktiv mit der Öffentlichkeit, Behörden, Kunden und anderen wichtigen Stakeholdern zum Thema BPA in Kontakt treten, um zu fairen und offenen Diskussionen beizutragen.