
Joint Solutions – Collaboration in the Circular Economy
Derzeit sind nur rund neun Prozent der globalen Wertschöpfungsketten zirkulär ausgerichtet. Intensivere Zusammenarbeit von Schlüsselakteuren hilft, Lösungen für komplexe Herausforderungen zu entwickeln, Skaleneffekten zu erreichen und Barrieren zu beseitigen, die Fortschritt hin zur Kreislaufwirtschaft behindern. Industrieunternehmen können so die nächste Innovationswelle vorantreiben. Denn die Kreislaufwirtschaft hat das Potential, bis 2030 wirtschaftliche Vorteile von bis zu 4,5 Billionen US-Dollar zu erzielen.
Covestro möchte mit möglichst vielen Akteuren in allen Bereichen der Wertschöpfung kooperieren, um die besten Lösungen für die Kreislaufwirtschaft zu finden. Industrieallianzen können neue Innovationsräume schaffen und Leuchtturmprojekte starten, um zu neuen geschäftlichen Chancen zu führen. Möglich sind neue Wertschöpfungspfade sowie neue Geschäftsbeziehungen über das bisherige B2B-Geschäft hinaus.
Covestro treibt gemeinsame Lösungen auf vielen Feldern voran – etwa zur Verbreitung alternativer Rohstoffe, für den Ausbau erneuerbarer Energien und zur Entwicklung innovative Recyclingtechnologien. Auch im Kampf gegen den Plastikmüll in der Umwelt setzen wir auf die Kollaboration mit möglichst zahlreichen Partnern
Gemeinsam für alternative Rohstoffe

Covestro setzt zunehmend alternative, nachhaltige Rohstoffe in der Kunststoffproduktion ein, um Erdöl zu ersetzen. Dazu ist das Unternehmen eine strategische Allianz mit Neste eingegangen. Das finnische Mineralölunternehmen stellt aus alten Ölen und Fetten erneuerbare Kohlenwasserstoffe her. Diese haben eine Massebilanz-Zertifizierung nach ISCC PLUS. Der österreichische Kunststoffhersteller nutzt sie zur Produktion von nachhaltigem Phenol, das Covestro dann einsetzt, um den Hochleistungskunststoff Polycarbonat zu fertigen.
Covestro erhält zudem seit 2021 von dem französischen Mineralölunternehmen Total ISCC Plus-zertifiziertes Benzol, das zur Herstellung von Polyurethan-Hartschaum dient.
- Pressemitteilung: Neste und Covestro bündeln Kräfte
- Pressemitteilung: Covestro erhält erste Lieferung von nachhaltigem Benzol von Total
Gemeinsam für grüne Energie

Neben alternativen Rohstoffen und Recycling braucht es noch etwas, um die Kreislaufwirtschaft wirklich nachhaltig zu machen – grüne Energie. Auf diesem Gebiet hat Covestro bereits einige starke Partnerschaften geschlossen. So deckt unser Unternehmen 45 Prozent seines Strombedarfs in Belgien aus Windenergie, die ENGIE bereitstellt, der größte Erzeuger erneuerbarer Energien in dem Land. Seit April 2021 wird der Standort Antwerpen mit dem Grünstrom beliefert. Dadurch verringert sich unser ökologischer Fußabdruck in Belgien um mehr als 38.000 Tonnen CO₂, Das entspricht den Emissionen von 20.000 Autos pro Jahr.
Covestro deckt zudem künftig einen erheblichen Teil seines Strombedarfs in Deutschland durch Windenergie aus der Nordsee ab. Dazu haben wir mit dem dänischen Energieunternehmen Ørsted den seinerzeit weltweit größten Industriekunden-Liefervertrag für Strom aus Offshore-Windkraftanlagen abgeschlossen. Ab 2025 stellt Ørsted über zehn Jahre Grünstrom bereit, der aus einem neu errichteten Windpark vor der Insel Borkum stammen wird.
- Pressemitteilung: Covestro und ENGIE schließen Liefervertrag für grünen Strom in Belgien
- Pressemitteilung: Grüner Strom aus der Nordsee
Gemeinsam für innovatives Recycling

Auch beim Recycling, einer weiteren Säule der Kreislaufwirtschaft, setzt Covestro auf Kooperation. Hier hat unser Unternehmen ein innovatives Verfahren für das chemische Recycling von Polyurethan-Weichschaum aus gebrauchten Matratzen entwickelt. Dazu betreiben wir am Standort Leverkusen seit Anfang 2021 eine Pilotanlage. Voraussetzung für das Recycling ist, dass die unterschiedlichen Schaumstoffe, die in Matratzen stecken, effektiv getrennt werden. Dazu haben wir mit den Unternehmen Recticel und Redwave eine intelligente Sortierlösung entwickelt. Hierbei werden Algorithmen genutzt, welche die verschiedenen Schaumstofftypen erkennen.
Gemeinsam für mehr Transparenz

Um das Recycling und die Kreislaufwirtschaft voranzubringen, muss man wissen, welche Rohstoffe in gebrauchten Produkten stecken und woher sie stammen. Dazu gilt es, die Transparenz in den Lieferketten zu erhöhen. Zu diesem Zweck hat sich Covestro mit den Unternehmen Circularise und Domo Chemicals zusammengetan und eine Blockchain-Lösung für die Industrie entwickelt, um Kunststoffe und ihre Komponenten zurückzuverfolgen. Damit können auch Nachhaltigkeitskennzahlen wie der CO₂-Fußabdruck oder Wassereinsparungen bestimmt werden.
Dieser Ansatz unterstützt zum Beispiel Autohersteller beim Recycling von Altfahrzeugen und bei der Konzeption der nächsten Fahrzeuggenerationen. So nutzt der Sportwagenhersteller Porsche die digitale Lösung, um mehr über die Teile und Werkstoffe zu erfahren, die er in seinen Produktionsprozessen verwendet.
Gemeinsam gegen Kunststoffmüll

Covestro setzt auch auf Kooperationen, um den Zufluss von Kunststoffmüll in Flüsse und Ozeane zu stoppen. Dies ist im Wesentlichen das Ergebnis von unzureichendem Abfallmanagement. Vor allem Länder in Afrika und Asien müssen in die Lage versetzt werden, der Entwicklung Einhalt zu gebieten.
Im Kampf gegen den Müll im Meer engagiert sich Covestro insbesondere in der Alliance to End Plastic Waste, einem seit Anfang 2019 aktiven weltweiten Firmennetz. Die Initiative hat vier Schwerpunkte: Infrastrukturen für Kreislaufwirtschaft einzuführen und weiterzuentwickeln, innovative Technologien und Lösungen voranzutreiben, Nationen und Bürger zu informieren und zu befähigen sowie die Umwelt von Kunststoffabfall zu säubern.
Was dennoch klar ist: Kunststoff an sich stellt nicht das Problem dar und sollte entsprechend nicht verboten werden. Im Gegenteil, hochwertige Kunststoffe sind ein Problemlöser und werden dringend gebraucht – etwa für erneuerbare Energien, neue Formen der Mobilität und nachhaltiges Bauen. Und am Ende ihrer Nutzung gehören Kunststoffprodukte nicht in den Müll, sondern müssen sehr viel stärker als wertvolle Ressource betrachtet und genutzt werden.