Internationales Symposium bringt Experten für enzymatische Polymerzersetzung zusammen
Am 23. Mai wurde das Covestro Headquarter in Leverkusen Veranstaltungsort für das vom NEnzy-Team organisierte Symposium zum Thema "Enzymatic Polymer Degradation". Renommierte Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Industrie aus ganz Europa kamen zusammen, um den neuesten Stand der Forschung in diesem Bereich zu diskutieren, Erfahrungen auszutauschen und ihr Netzwerk zu erweitern.
Der enzymatische Polymerabbau gewinnt, besonders im Zusammenhang mit Kunststoffrecycling, aufgrund der globalen Abfallsituation, steigender CO2-Emissionen und der endlichen Ressource Erdöl zunehmend an Bedeutung. Sowohl in der universitären Forschung als auch in der industriellen Anwendung wurden bereits große Fortschritte erzielt, um lineare Produktionswege durch eine nachhaltige Rezyklierung zu ersetzen.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen aus verschiedenen europäischen Ländern stellten in Fachvorträgen die neusten Erkenntnisse vor. Die Bandbreite der Themen reichte von der Identifikation neuer Enzyme über gezieltes Enzyme Engineering bis hin zur Etablierung eines industriellen Prozesses für das enzymatische Recycling von PET.
Das wissenschaftlich sehr gehaltvolle Programm kam bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr gut an, was auch Barbara Bleier, Senior Project Manager Sustainability Technology bei Covestro, bestätigt: „Das Symposium bot eine hervorragende Plattform, um den aktuellen Stand der Entwicklungen im Bereich des enzymatischen Polymerrecyclings zusammenzufassen und den wissenschaftlichen Austausch zu fördern. Es ist ermutigend zu sehen, dass sich eine so große Community intensiv mit dieser naturnahen und inspirierenden Technologie beschäftigt und dass es bereits erste industrielle Anwendung gibt. Während einige Recycling-Ansätze noch erforscht werden, haben andere bereits den Schritt zur kommerziellen Skalierung vollzogen. Das enzymatische Recycling könnte durch seinen energieeffizienten und potenziell umweltschonenderen Prozess eine besonders vielversprechende Option darstellen, um Kunststoffabfälle nachhaltig in den Kreislauf zurückzuführen.“
Zwischen den Fachvorträgen gab es zudem mehrere Poster-Sessions, die Raum für angeregte Diskussionen boten und neuen Input zu den unterschiedlichen Projekten lieferten. Das abwechslungsreiche Programm lobte auch Luís Miguel Correia Teixeira, Doktorand an der Universität Porto: " Es war eine sehr gut organisierte Veranstaltung, die den Austausch von modernstem Wissen über die enzymatische Depolymerisation förderte. Zusätzlich zu den Vorträgen von Experten auf diesem Gebiet boten die Poster-Sessions eine ideale Gelegenheit, um die laufenden Forschungen in diesem Bereich zu diskutieren.“
Neben dem wissenschaftlichen Inhalt war das Symposium zudem ein Erfolg für die standortübergreifende Zusammenarbeit des NEnzy-Teams. Dies unterstreich auch Prof. Ulrich Schwaneberg, Leiter des Instituts für Biotechnologie an der RWTH Aachen und Mitglied der Wissenschaftlichen Leitung am DWI Leibniz-Institut für Interaktive Materialien, der sich zudem als Mentor der Nachwuchsgruppe engagiert: „Das NEnzy-Symposium bot spannende und euroweite Einblicke in wissenschaftliche und industrielle Forschung für eine nachhaltige Polymerkreislaufwirtschaft und hat gezeigt, dass das Modell einer industriellen Nachwuchsgruppe von Covestro in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen ein Erfolgsmodell für enge industrielle und akademische Kooperationen ist.“
Abschließend zum offiziellen Teil des Symposiums konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Idea Lab im Covestro Headquarter besichtigen. Viele Exponate, von fertigen Produkten bis hin zu Recyclingprozess-Intermediaten, veranschaulichen Covestros Erfolge bei der Etablierung einer Kreislaufwirtschaft.
Der Tag wurde mit einem gemeinsamen Abendessen und lockerem Get-together abgeschlossen, bei dem der wissenschaftliche Austausch fortgeführt, aber auch die letzten Urlaubsabenteuer geteilt wurden.